2013
Die Hochschule Bochum setzte nach der Jahrtausendwende verstärkt auf Nachhaltigkeit, und zwar auf unterschiedlichen Ebenen. Im Jahr 2013 schlug sich dies sowohl nach außen als auch nach innen nieder.
Nach außen, denn am 19. Juni 2013 veranstaltete die Hochschule Bochum ihren ersten Nachhaltigkeitstag mit dem Start einer Ringvorlesung, Mitmachaktionen, Informationsangeboten und Vielem mehr. Insbesondere die Kooperation mit Akteuren der regionalen Wirtschaft durfte als Zeichen gedeutet werden, dass das Thema einen Nerv traf.
Nach innen, denn zum Wintersemester 2013/14 startete der Bachelorstudiengang „Nachhaltige Entwicklung“. Bewusst interdisziplinär angelegt, sollte der Studiengang Grundlagenwissen und Orientierung in nachhaltigem Denken und Handeln vermitteln. Die Themen waren und sind bis heute: Ökonomische Grundlagen, Naturwissenschaftlich-technische Grundlagen, Persönlichkeitsbildung und nicht zuletzt eine Erschließung der Themenfelder nachhaltiger Entwicklung (z. B. Klimawandel, Ressourcenknappheit, Mobilität).
Mit drei Vertiefungsrichtungen „Infrastrukturplanung und Flächenmanagement“ (heute: „Bau – Raum – Umwelt“), „Ingenieurwissenschaften“ und „Wirtschaftswissenschaften“ ging es dann im zweiten Studienabschnitt inhaltlich in die Tiefe. Seit dem Sommersemester 2017 können die Bachelor-Absolventen auch den Masterabschluss Nachhaltige Entwicklung erwerben – oder sich entscheiden, je nach gewählter Vertiefung einen Master in den passenden „klassischen“ Fächern abzulegen. Umgekehrt steht Studierenden anderer Fächer seither auch die Option zur Verfügung, nach ihrem Bachelor den Master „Angewandte Nachhaltigkeit“ draufzusatteln.
Die Einführung des neuen Studiengangs war Teil eines Sechs-Stufen-Modells, das im Hochschulentwicklungsplan 2011 erstmals verankert wurde. Das Modell bildete die wichtigsten Schritte hin zu einer nachhaltigen Hochschule ab:
1. Grundausbildung (Nachhaltigkeit als Querschnittsfunktion in möglichst vielen Veranstaltungen aller Studiengänge der Hochschule Bochum inklusive gezielter Weiterbildungsangebote an die Lehrenden),
2. Zusatzseminarangebote im Pflicht- und Wahlpflichtbereich aller Studiengänge mit der Möglichkeit, ein Zusatzzertifikat zu erlangen,
3. Vertiefungsschwerpunkte in möglichst vielen Studiengängen
4. Bachelorstudiengang „Nachhaltige Entwicklung“
5. Masterstudiengang „Nachhaltige Entwicklung“
6. Promotion: Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule Bochum promovieren zu Themen der Nachhaltigkeit.
Ziel war es – und ist es auch heute noch –, nachhaltiges Denken und Handeln auf allen Ebenen als selbstverständliche Haltung aller Akteure zu etablieren: In der Organisation und Beschaffung, in der Personalentwicklung, in der Lehre, bei Baumaßnahmen und so fort. Für die interne Perspektive beteiligte sich die Hochschule beispielsweise ab 2015 am Projekt Ökoprofit, in dessen Rahmen vor allem infrastrukturelle Maßnahmen erarbeitet wurden, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bringen sollten.
Bis heute orientiert sich die Hochschule Bochum am damals verabschiedeten Modell – im Bewusstsein, dass Nachhaltigkeit keine Frage des Trends ist, sondern eine Frage der Haltung.“