1977
Ein starker Praxisbezug war seit ihrer Gründung nicht nur wesentliches Merkmal, sondern Auftrag der Fachhochschulen. Erste Berichte über praxisbezogene Arbeiten an der Fachhochschule Bochum zeugen vom Einfallsreichtum der Lehrenden und Studierenden: Da wurde etwa ein Diesel-Wassergemisch entwickelt, um LKW sparsamer anzutreiben, Architekturstudentinnen und -studenten entwickelten konkrete städtebauliche Ideen zur Neugestaltung von Stadtteilen in Recklinghausen, in der Elektrotechnik entstanden Messgeräte, mit denen großflächige Umweltveränderungen erfasst werden konnten.
Insgesamt also eine bunte, kreative Lehrzeit für die Studierenden. Gleichwohl: Die Praxisorientierung sollte noch stärker gefördert werden. Auch wenn 1977 bereits rund zwei Drittel der eingeschriebenen Studierenden zuvor eine Berufsausbildung absolviert hatten, genügte dies nach Auffassung der Industrie immer noch nicht. In Gesprächen mit Vertretern mittlerer und großer Unternehmen (u.a. Opel, Veba, Gebr. Eickhoff) wurde insbesondere eine stärkere Förderung der Grundlagenfächer eingefordert, außerdem eine verbesserte Anwendbarkeit des Gelernten in der Praxis. Die Unternehmen sicherten zu, entsprechende Praktikumsplätze einzurichten.
So auch das Unternehmen Opel, das mit seinem Werk den lokalen Arbeitsmarkt prägte. Mit der Einrichtung von sechs Praktikumsplätzen begann im Jahr 1977 eine Zusammenarbeit, die sich in den folgenden Jahrzehnten verfestigen sollte.