2011
Es ist wohl das bekannteste Gebäude der Hochschule Bochum: Die BlueBox, die den Fachbereich Architektur beherbergt. 2011 wurde das markante Gebäude nach einer Kernsanierung neu eröffnet.
Ursprünglich war es Teil der Ruhr-Universität. Deren Bau wurde 1965 eröffnet, damals allerdings noch ohne Mensa. Also musste eine Zwischenlösung her, und das war eben die heutige BlueBox. Für eine Zwischenlösung war das Gebäude ein bemerkenswerter architektonischer Wurf. Die zurückgenommene Formensprache verlieh der temporären Mensa eine zeittypische Optik mit vorgehängter Stahl- und Glasfassade.
Nach Eröffnung der Hauptmensa der RUB 1971 begann für den Bau eine lange Phase unterschiedlicher Nutzungen. Zunächst zog die Universitätsbibliothek ein, bis auch sie ein eigenes Gebäude erhielt. Anschließend stand das Gebäude etwa zehn Jahre lang leer. Man munkelt, in den Achtzigerjahren seien hier eine Disco und eine Kfz-Werkstatt zuhause gewesen. Gesichert ist, dass die Universität Köln den Kubus von etwa 1985 an als Bücherlager nutzte.
Doch das Gebäude hatte mehr Potenzial, und so entstand um 1993 die Idee, den heruntergekommenen Bau als Lernort für Architekturstudenten nutzbar zu machen. So kam es dann auch, und im Jahr 2001 konnten die Studierenden in das noch unsanierte Lern- und Arbeitszentrum einziehen. Von 2008 bis 2010 erfolgte dann die Kernsanierung. Hierbei gelang es, zahlreiche Details der ursprünglichen Ästhetik zu bewahren. Beispielsweise wurden die angerosteten Lichtschutzlamellen instandgesetzt. Fassadenprofile, Dach und besonders die technische Ausstattung erforderten jedoch eine grundlegende Erneuerung.
Seither bietet die BlueBox den Architekturstudent*innen Rahmenbedingungen, die denkbar nahe an die reale Arbeitswelt in Architekturbüros heranreichen. Im Erdgeschoss haben alle Studierenden einen eigenen Arbeitsplatz, außerdem steht eine professionelle Infrastruktur zur Verfügung: etwa 80 CAD-Arbeitsplätze, dazu Drucker und Plotter. Im Obergeschoss sind rund 20 Arbeitsplätze im Masteratelier untergebracht, überdies bietet ein Multifunktionssaal mit 550 Plätze Raum für Veranstaltungen aller Art.
Übrigens: Der Name „BlueBox“ stammt von blauen Fassadenpaneelen aus der Zeit der Zwischennutzung, die im Zuge der Sanierung einer Glasfassade unterhalb der Lamellenzeile gewichen sind. Architekturprofessor Wolfgang Krenz, der die Sanierung seit 1995 mit Unterstützung des Hochschulförderers Klaus Steilmann geplant hatte, verwandte diesen Namen zunächst als Arbeitstitel für das Projekt.