Das Dezernat 8 hat ein konsequent praxisorientiertes Qualitätsverständnis. Wenn die beiden Campus mit ihren ca. 41.600 qm Nutzfläche und den zusammen ca. 10.000 Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beste Arbeitsbedingungen bieten und zudem ein lebenswertes Umfeld schaffen, hat das 18-köpfige Team gute Arbeit geleistet. Das ist kein leicht zu erfüllender Anspruch. Denn die Hochschule wird als komplexe Organisation von zahllosen Variablen beeinflusst und muss neben der „Sicherstellung des Betriebs“ dafür sorgen, dass laufend Innovationen und neue organisatorische Anforderungen in die Gebäude integriert werden.
Die Geschichte
Die Anforderungen existieren seit der Gründung der Hochschule 1971, aber ihre Bedeutung wurde naturgemäß nicht so wahrgenommen. Denn die BO bezog ein neues, exakt für ihre damalige Struktur konzipiertes Gebäude, das architektonisch und haustechnisch auf dem neuesten Stand war. Davon profitiert die BO noch heute, denn auch 50 Jahre später ist die Funktionalität der Gebäude auf hohem Niveau garantiert – trotz zusätzlicher Studiengänge, größerer „Nutzerzahlen“, neuer Anforderungen und nicht zuletzt der Aufgabe, immer wieder technische Innovationen zu implementieren.
Die Menschen
Gelingen konnte das durch den Einsatz der Fachkräfte, die teils schon die Errichtung begleiteten und die weiteren Entwicklungen mit Fachwissen und detaillierter Kenntnis von Gebäuden und Technik vorangetrieben haben. Expert*innen in vier Werkstätten – Hausmeisterei, Tischlerei, Heizungs-/Klima-/Lüftung/- Sanitär und Elektrotechnik – haben den Wandel Schritt für Schritt organisiert, den Betrieb unter ständigen Änderungen sichergestellt. Profitiert hat das Dezernat dabei von einer bemerkenswerten personellen Konstanz: Der technische Leiter beispielsweise, der bis 2009, und weitere Mitarbeiter*innen, die bis 2015 an der Hochschule beschäftigt waren, haben damals, Ende der 1970er Jahre, den neuen Campus-Standort an der Lennershofstraße mit aufgebaut.
Die Aufgaben
Anforderungen und Arbeitsmenge sind aufgrund neuer Technologien, bis hin zu den Möglichkeiten der Digitalisierung, nicht weniger geworden. Tatsächlich sorgen die technischen Modernisierungen zwar für mehr Komfort und Leistungsfähigkeit und damit auch für Entlastung. Auf anderer Seite erfordern die neuen technischen Mittel jedoch einen erheblichen und erhöhten Betreuungsaufwand. Das wird durch Digitalisierung und Vernetzung noch verstärkt. Heute beeinflusst bei der Haustechnik jeder Eingriff ganz verschiedene Systeme. Defekte LED-Leuchten können nicht mehr einfach wie Glühbirnen ausgetauscht werden und elektronische Schließsysteme sind zweifellos komfortabler, variabler und sicherer, aber bei Störungen ist der Aufwand höher als ein konventionelles Schlüsselmanagement.
Die Zukunft
Die BO wurde zeitgemäß strikt funktional konzipiert. Heute prägen zusätzlich Begriffe wie Offenheit, Aufenthaltsqualität und Serviceorientierung das Anforderungsprofil. Das kann in einem „Altbau“ nicht ideal realisiert werden, bestimmt aber die Leitlinie für die künftige Arbeit des Dezernats. Sie wird geprägt von einer Architektur, die den Fokus auf organisatorische, technische und nachhaltige Gesichtspunkte legt. Erste Ergebnisse sind die Gebäude des Geothermiezentrums, heute Fraunhofer IEG, das Seminargebäude und der Hörsaal 9, die mit hohen Ansprüchen an diese drei Bereiche entwickelt wurden. Neues Denken zeigt sich aber auch in kleinen Details: Das Beispiel der ehemaligen Cafeteria und heutigen BO-Lounge zeigt, dass hochwertige und schönere Einrichtung nicht nur den Komfort erhöht, sondern auch werterhaltend ist: Erinnerten die Sitzbereiche früher an vernachlässigte ÖPNV-Fahrzeuge, werden die nun neu und durchaus teuer bezogenen Bänke respektvoll und schonend behandelt.