Was bereits seit Jahren gelebte Praxis ist, hat seit Juli 2021 eine offizielle Anlaufstelle: Im Zentrum von Herne auf rund 480 Quadratmetern koordinieren die Hochschule Bochum, die Fachhochschule Dortmund und die Westfälische Hochschule ihre schon lange erfolgreiche Zusammenarbeit nun unter dem Label der Hochschulallianz. Unterstützung erhalten sie dabei durch die Mercator Stiftung mit 5,6 Millionen Euro.
„Die Hochschulallianz bietet ein enormes Synergiepotenzial, was uns insgesamt in bestimmten Forschungsfeldern stärker macht, was es uns erlaubt, unsere Kompetenzen zu bündeln und auch Themenfelder aufzugreifen, die bis dato so an den Hochschulen noch nicht bearbeitet wurden“, sagt Prof. Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum.
Als Beispiel nennt er die wissenschaftliche Weiterbildung. „Sie ist eine Hochschulaufgabe, die bisher weder strukturell noch inhaltlich richtig angegangen wurde. Gemeinsam sollen Formate geschaffen werden, die die drei Hochschulen übergreifend anbieten“, so Prof. Bock. Als weitere Schwerpunktthemen will die Hochschulallianz die Internationalisierung und die Forschungsförderung gemeinsam vorantreiben.
Den Anfang der erfolgreichen Zusammenarbeit machte 2013 die Ruhr Master School of Applied Sciences, die die Kompetenzen der drei Hochschulen für die Masterausbildung bündeln und Studienangebote hochschulübergreifend zugänglich machen soll. Mit dem Fokus auf gemeinsame Forschung und Vernetzung von Hochschulen und Wirtschaft in der Ruhrregion wurde 2017 mit dem Hochschul- und Unternehmenscluster ruhrvalley das zweite Kooperationsprojekt gestartet. Unterstützt vom Bundesförderprogramm FH Impuls arbeiten inzwischen mehr als 70 im Ruhrgebiet ansässige mittelständische Unternehmen und die drei Hochschulen an Forschungsprojekten zu den Schwerpunktthemen Elektromobilität, intelligente Energiesysteme und Digitalisierung.
Das Thema Unternehmensgründung geht die Hochschulallianz seit 2020 mit dem ruhrvalley Startup-Campus an. Mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „EXIST“ sollen Unternehmensausgründungen aus den Hochschulen vorangetrieben werden, um für Arbeitsplätze und eine innovative Entwicklung der Region zu sorgen.
Mit einem gemeinsamen Namen und einer offiziellen Anlaufstelle ist der Rahmen für die zukünftige Zusammenarbeit der drei Hochschulen Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen gesteckt. „Jetzt geht es daran, die Hochschulallianz inhaltlich mit Leben zu füllen“, sagt Hochschulpräsident Prof. Bock.
Dr. Markus Hesse, Leiter der Hochschulallianz, über die Zusammenarbeit der drei Hochschulen: „Die Gründung der Hochschulallianz ist ein weiterer Meilenstein auf dem erfolgreichen Weg der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.“ Die Zusammenarbeit erfolgt in den Clustern Forschungsförderung, Internationalisierung und, unter der Federführung der Hochschule Bochum, Wissenschaftliche Weiterbildung. Vizepräsidentin Prof. Dr. Andrea Mohnert führt hierzu aus: „Wissenschaftliche Weiterbildung tangiert den Markenkern unserer Hochschule und ermöglicht im Verbund mit der Verknüpfung von Ressourcen und fachlicher Vielfalt, die Entwicklung innovativer, praxisrelevanter Lehr- und Lernangebote. Nicht zuletzt ist der Aufbau Wissenschaftlicher Weiterbildung ein Katalysator für die eigene Organisationsentwicklung.