Matthias Wiemers ist einer der Absolventen der Hochschule Bochum, die nach ihrem Studium und einigen Jahren als Leiter eines wissenschaftlichen Projekts der Gründergeist packte. Im Interview erzählt er, wie aus einem wöchentlichen Pizza-Abend mit anderen Gründungsinteressierten der Hochschule das Unternehmen Auktora entstand.
Herr Wiemers, woher kam Ihr Interesse am Unternehmertum?
Mein Onkel war Unternehmer, was mich als Kind schon faszinierte und seither auch nicht mehr losgelassen hat. Nach zwei ersten frühen Gründungsversuchen, die aber nicht so richtig fruchteten, hatte ich das Bedürfnis, mich regelmäßig mit anderen am Unternehmertum Interessierten auszutauschen. So ist 2013 das „Projekt Pizza“ entstanden.
Was hat es denn damit auf sich?
Schon als Projektleiter beim SolarCar habe ich immer wieder festgestellt, dass, wenn ich regelmäßig Treffen zu einem spannenden Thema anbiete, daraus etwas ganz Konkretes entsteht. So habe ich es auch zum Thema Selbstständigkeit gemacht. Jeden Mittwoch nach unseren wöchentlichen Sitzungen vom Institut für Elektromobilität habe ich Gründungsinteressierte dazu eingeladen, bei einer Pizza über Geschäftsideen zu diskutieren.
Und was genau ist daraus entstanden?
Über die neun Monate, die wir uns wöchentlich zu acht getroffen haben, sind zwei konkrete Ideen entstanden, aus denen dann auch zwei Firmen gegründet wurden. Zum einen die Maraneo GmbH, die sich mit Taucherantrieben beschäftigt, und zum anderen unser Unternehmen, die Auktora GmbH, mit der wir uns darauf spezialisiert haben, mittelständische Unternehmen mit unserem Ingenieurs-Know-how bei Innovationsprojekten von der Idee bis zum fertigen Produkt zu begleiten.
Inwieweit hat die Hochschule Einfluss auf Ihren Unternehmergeist gehabt? Einen großen Einfluss hatte unsere Zusammenarbeit im SolarCar-Projekt, aus dem unser Gründerteam hervorgegangen ist. Was dort vermittelt wurde und was
Optical Control Systems (1990)
Gestartet im Jahr 1990 mit der Entwicklung eigener Film-Test-Inspektionssysteme hat sich die Optical Control Systems GmbH als Weltmarktführer im Bereich der optischen Qualitätsprüfsysteme etabliert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Witten ist in rund 35 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter*innen.
www.ocsgmbh.com
Ruhrbotics (2008)
Als Spezialist für komplexe Roboterprogrammierung gründete Daniel Bunse aus dem Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik 2008 das Dienstleistungsunternehmen Ruhrbotics GmbH, das 2019 von der HAHN Group übernommen wurde. Daniel Bunse wechselte als Geschäftsführer zu Rethink Robotics, ebenfalls Teil der HAHN-Group, die seit 2020 den Roboter „Sawyer“ in Bochum herstellt.
www.ruhrbotics.de
Semasquare (2017)
Semasquare wurde 2017 als Ausgründung der Fakultäten Informatik und Elektrotechnik ins Leben gerufen. Die drei Gründer Sebastian Grüter, Marius Meisenzahl und Sebastian Weigel entwickeln zusammen mit ihrem Team maßgefertigte Softwarelösungen und gestalten individuelle Nutzeroberflächen für Industrieapplikationen und Nutzfahrzeuge.
www.semasquare.com
Antric (2020)
Das Start-up Antric entstand aus dem Cargo Pedelec-Projekt „eelo“. Das Team um die Gründer Eric Diederich und Moritz Heibrock entwickelt ein Schwerlastenfahrrad für die Paketzustellung auf der letzten Meile und will so eine ökologische Alternative zu den bisher eingesetzten Sprinterfahrzeugen anbieten. Die Serienfertigung ist für 2022 geplant.
www.antric.de