Es gibt viele Zitate, die näherbringen, was Nachhaltigkeit ist: „Bei allem, was man tut, das Ende zu bedenken, das ist Nachhaltigkeit“ (Eric Schweitzer) oder „Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt“ (Erich Fried). Aber was ist Nachhaltigkeit genau? Das musste sich die Hochschule Bochum spätestens fragen, als sie die Nachhaltigkeitsstudiengänge ins Leben rief.
Heute baut sie ihr Verständnis von Nachhaltigkeit auf drei Dimensionen auf: Wirtschaft, Ökologie und Soziales. Denn nur eine wirtschaftlich leistungsfähige, sozial ausgewogene und ökologisch verträgliche Gesellschaft kann eine nachhaltige Zukunft möglich machen – wenn sie die planetaren Grenzen und ein Leben in Würde als absolute Grenzen versteht. Mit diesem Leitbild will die Hochschule Bochum den Bedürfnissen heutiger und künftiger Generationen gerecht werden.
Agenda 2030: Ambitionierte Ziele
Auch die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, der sich die Hochschule Bochum verpflichtet fühlt, fußt auf diesen drei Dimensionen. Mittlerweile hat sich die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ausdifferenziert und konkretisiert die drei Dimensionen in 17 Zielen, den sogenannten „Social Development Goals“ (SDGs). Sie beruhen auf der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, die die Weltgemeinschaft im Jahr 2015 in Rio de Janeiro beschlossen hat.
Die Ziele sind ambitioniert: Keine Armut, kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen zählen ebenso dazu wie hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit, bezahlbare und saubere Energie oder nachhaltiger Konsum und menschenwürdige Arbeit. 169 Unterziele zeichnen ein noch genaueres Bild dessen, was getan werden muss: Den Energieverbrauch im Verkehr senken, Treibhausgase reduzieren, Korruption bekämpfen, Artenvielfalt erhalten, Konsum umwelt- und sozialverträglich gestalten – all das sind Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
Fahrplan neu justieren
Kann die Hochschule zu allem einen Beitrag leisten? Darüber sprechen in den folgenden Interviews beispielsweise Studiengangsleiter Prof. Dr. Marcus Schröter und der Gründer der Nachhaltigkeitsstudiengänge, Prof. Dr.-Ing. Friedbert Pautzke. Bei allen Handlungsmöglichkeiten der Hochschule Bochum, feststeht vor allem eins: Wer mit einem nachhaltigen Fahrplan in die Zukunft möchte, muss während der Fahrt reflektieren. Nachhaltigkeitsstrategien müssen weiterentwickelt, neu justiert und ihre Ergebnisse evaluiert werden.
Dessen ist sich auch die Hochschule Bochum bewusst und bewertet regelmäßig ihr eigenes Vorankommen – bald in Form der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Agenda 2030 betont, wie wichtig die regionale und lokale Dimension von Nachhaltigkeit ist – denn es muss konkret vor Ort etwas passieren. Die Hochschule Bochum beteiligt sich daran – als Heimat für Nachhaltigkeitsexpert* innen, als Denkwerkstatt für Innovation und als selbstkritisches Vorbild für andere Institutionen. Damit ist sie nah dran – am Menschen, am Puls der Zeit und an der Gestaltung der Zukunft.